Jana Riedel/ / 0Kommentare

[dkpdf-button]
Flipped Classroom

Kurzbeschreibung

Flipped Classroom oder auch Inverted Classroom genannt, bedeutet „umgedrehter Unterricht“.Das meint, dass die Phase der Wissensvermittlung (z. B. durch einen Vortrag in der Präsenz) in eine vorbereitende Online-Phase ausgelagert wird und die Präsenzveranstaltung für das gemeinsame aktive Arbeiten, Diskutieren und Üben genutzt wird (an Stelle des Übens durch Hausaufgaben in Einzelarbeit).

Inhalt

Beschreibung

Ziel des Methodeneinsatzes

Die Zeit, die für das gemeinsame Lernen in der Präsenzveranstaltung zur Verfügung steht, soll für das soziale und aktive Lernen genutzt werden. Die Erarbeitung des notwendigen Vorwissens erfolgt in einer vorgelagerten Online-Selbstlern-Phase.

Ablauf

  1. Erstellung von Online-Lernmaterialien: Die Materialien vermitteln das notwendige Wissen für das jeweilige Thema und können von den Lernenden individuell sowie orts- und zeitunabhängig bearbeitet werden. Die Lernmaterialien können aus Skripten, Videos, Texten, elektronischen Tests u. ä. bestehen. Sie werden mit einem Arbeitsauftrag für die Online-Phase verbunden.
  2. Durchführung einer aktiven Präsenzveranstaltung: In der Präsenzveranstaltung soll das so vermittelte Wissen aktiv angewendet werden.
    1. Zu Beginn der Präsenzveranstaltung können Verständnisfragen oder Probleme mit dem Material geklärt werden.
    2. In einer Aufwärmphase können zudem Leit- oder Wiederholungsfragen besprochen werden [1].
    3. Anschließend erfolgen die praktische Anwendung und der Transfer des Wissens. Diese Phase kann durch vielfältige Methoden gestaltet werden. Hierfür eignen sich u. a. Gruppenarbeitsformen, wie Rollenspiele, Planspiele oder Fallstudien.

Stolpersteine

  • Die Lernenden müssen sich an diese aufwendigere Form der Vorbereitung zunächst gewöhnen. Ihnen muss bewusst werden, dass eine Vorbereitung unerlässlich ist, um von der Präsenzveranstaltung zu profitieren.
  • Erscheinen einige Teilnehmende unvorbereitet in der Präsenzveranstaltung, ist es schwierig, diese in die aktive Arbeit einzubinden. Gruppenarbeiten können die Verbindlichkeit der Vorbereitung bekräftigen, da die Teilnehmenden einen erhöhten sozialen Druck wahrnehmen.
  • Wenn einige Teilnehmende unvorbereitet in die Präsenzveranstaltung kommen, kann auch die Durchführung einer Fishbowl-Debatte erwogen werden, bei der die vorbereitenden Teilnehmenden in der Mitte diskutieren und die übrigen Teilnehmenden von Außen beobachten [2].

Kursleitung als Ressourcengeber und Moderationsperson

Die Kursleitung stellt die Materialien, Ressourcen, Leitfragen und Inhalte für die Online-Phase bereit. Diese können selbst erstellt werden oder als Zusammenstellung bereits bestehender Angebote (Videos, Audio, Lernmodule u. ä.) aufbereitet werden.
In der Präsenzphase klärt die Kursleitung Verständnisfragen. Sie leitet die aktive Arbeitsphase an und moderiert ggf. Gruppenarbeiten.

Bezug zur Selbststeuerung

Diese Makro-Methode ermöglicht vor allem Flexibilität in der Phase der Wissensaneig-nung, die online und damit zeit- und ortsunabhängig erfolgt und in der ggf. unterschied-liche Lernquellen zur Verfügung stehen, aus denen die Lernenden auswählen können. Die Selbststeuerungsmöglichkeiten beziehen sich auf die Online-Phase.

Ziel der Online-Phase ist es, dass alle Teilnehmenden mit einem ähnlichen Stand des Vorwissens an der Präsenzveranstaltung teilnehmen können. Entsprechend kann der Vorbereitungsaufwand abhängig vom individuellen Vorwissen für jeden Teilnehmenden unterschiedlich ausfallen.

Neben der Dauer, dem Zeitpunkt und dem Ort des Lernens sollen die Lernenden auch selbst entscheiden können, welche Materialien sie bearbeiten. Dabei ist es wichtig, dass sie einschätzen können, wo sie mit ihrem Wissen in Bezug auf das Veranstaltungsthema stehen. Hierfür können Self-Assessment-Angebote hilfreich sein, wobei die Themen, Inhalte und Lernziele zur Selbstüberprüfung jedoch von der Kursleitung vorgegeben werden.

Darüber hinaus kann die Online-Phase im Flipped Classroom auch zur inhaltlichen Vorbereitung von Methoden wie bspw. Rollenspiele, Planspiele oder Fallstudien genutzt werden, die auch in der Präsenzphase Selbststeuerungsmöglichkeiten erlauben (zur Sebststeuerung siehe unten stehende Tabelle).

Quellen

1. Nimmerfroh, M.-C. (2016). Flipped Classroom: „Geflippte” Stunden stellen die Lernenden ins Zentrum. https://www.die-bonn.de/wb/2016-flipped-classroom-01.pdf [letzter Zugriff: 09.03.2017].
2. Nimmerfroh, M.-C. (2016). Fallbeispiel: So kann man eine Stunde „flippen”. https://wb-web.de/file/download/ee113db8-78c5-9bc7-0ec3-a207b056838d/di_fli_fb_sokannmaneinestundeflippen_final_20160823.pdf [letzter Zugriff: 09.03.2017].

Rahmenbedingungen

Dimen­sionen Selbst­ge­steuert Fremd­ge­steuert
Lern­ziele
Lern­inhalte
Lern­zeiten
Lern­ort
Lern­erfolgs­prüfung
Lern­material
Lern­partner

Gruppengröße

6-1011-16 17-30

Benötigte Zeit

bis zu 8 UE laenger als 8 UE

Unterstützung der Lernphase

Durchführung

Digitale Werkzeuge zur Umsetzung der Methode

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Urheber: Projekt Weiterbildung selbstorganisiert

Ähnliche Einträge

Share this Post

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.