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Portfolio

Kurzbeschreibung

Portfolios sind Sammelmappen, in denen verschiedene Artefakte (z. B. Bilder, Texte) durch den Lernenden gesammelt werden. Dies kann mit Hilfe digitaler Werkzeuge unterstützt werden, um Medien in digitaler Form (wie z. B. Texte, Videos, Audio-Dateien) zu bündeln [5]. In dieser Form wird das Portfolio als E-Portfolio bezeichnet. Mit Hilfe eines (E-)Portfolios kann der Lernprozess und -fortschritt sichtbar gemacht werden und damit Grundlage für Reflexionsprozesse sein. Auf diesem Weg wird das selbstgesteuerte Lernen unterstützt. Durch die systematische Aufarbeitung und Dokumentation der Lerninhalte, entsteht ein übersichtlicher Wissensspeicher, den die Lernenden insbesondere in der digitalen Form leicht erweitern und im Sinne des lebenslangen Lernens auch über einen Kurs hinaus fortführen können.

Inhalt

Beschreibung

Ziel des Methodeneinsatzes

Mit dem Einsatz von Portfolios können 1. Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lernenden gefördert, aber 2. auch für den Lehrenden Entwicklungen sichtbar werden, die über eine Momentaufnahme mittels Abschlussprüfung hinausgehen.

Zu 1.: Das Erstellen eines Portfolios erhöht die Selbstreflexivität, stärkt die Übernahme von Selbstverantwortung und Steuerung Ihrer Lernenden für den eigenen Lernprozess. Außerdem wird die Selbstbeurteilungsfähigkeit erhöht. Im Rahmen der Portfolioarbeit wird der Lernende darin unterstützt, selbst Lernziele zu formulieren und diese gleichzeitig zu überprüfen. Durch die Eigenaktivität und den Entstehungsprozess einer eigenen Sammlung wird die Motivation Ihrer Lernenden erhöht [2,3].

Zu 2.: Sie erhalten stärker Einblicke in die Perspektive des Lernenden sowie Feedback über den Lernprozess sowie Erfahrungen im Kurs, die Sie für Evaluationszwecke Ihres Kurses einsetzen können. Mit Hilfe dieser ausführlicheren Informationen, haben Sie die Möglichkeit, gezielter und individueller auf die Lernenden einzugehen, zu beraten und zu unterstützen.

Ablauf

Für den Einsatz von Portfolios sind folgende Schritte notwendig [1]:

  1. Festlegung der inhaltlichen Zielstellung: Die inhaltliche Zielstellung der Portfolio-Arbeit wird festgelegt. Diese orientiert sich an den Lernzielen. Hierbei gilt es, die Studienordnung und die Kompetenzziele der Lehrveranstaltung zu berücksichtigen.
  2. Erstellung und Sammlung von Artefakten: Artefakte sind von den Lernenden erstellte Texte, Bilder, Audio- oder Videodateien. Die Lernenden wählen selbst ihre gelungensten Lernprodukte aus, die sie in ihr Portfolio einfügen möchten.
  3. Reflexion: Die Artefakte werden um Metadaten ergänzt. Die Lernenden reflektieren, warum sie die jeweiligen Artefakte ausgewählt haben, und was diese über ihren Lernprozess aussagen.
  4. Freigabe der Sammelmappen und/oder Portfolio-Aufgaben: Die Sammelmappe wird für die anderen Lernenden und die Kursleitung freigegeben und kann je nach Einstellung und Bedarf nun von anderen Lernenden oder der Kursleitung kommentiert werden (hierbei sind Feedback-Regeln zu beachten).

Portfolios können in analoger Form geführt werden – also in Papierform oder mit Hilfe von digitalen Werkzeugen unterstützt werden (E-Portfolio).

Arbeitshilfen/Vorlagen

Sie können unterschiedliche Formen von (E-)Porfolios nutzen, die sich in ihrem Aufbau unterscheiden:

  • Lernwegportfolio (z. B. Darstellung von Lernprozessen) → unterstützt alle Phasen des Lernprozesses
  • Veröffentlichungs-/Präsentationsportfolio (ergebnisorientiert) → unterstützt Kontrolle
  • Kompetenz-/Bewerbungsportfolio (bspw. nach Fähigkeitsbereichen)

Stolpersteine

Die Erstellung eines Portfolios ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden – insb. unter Anwendung digitaler Werkzeuge, was sich auf die Motivation der Lernenden auswirkt. Hier hilft es, das Portfolio in den Kurs einzubinden und Aufgaben darüber erledigen zu lassen und Rückmeldungen – eigene oder die von anderen Lernenden – einzubinden, was jedoch wiederum mit höherem Arbeitsaufwand verbunden ist.

Kursleitung als Lernbegleitung und ‑beratung

Die Kursleitung erhält durch die Portfolio-Arbeit kontinuierlich Einblicke in die Perspektive der Lernenden sowie Feedback über den Lernprozess und Erfahrungen im Kurs, die sie für Evaluationszwecke des Kurses einsetzen kann. Mit Hilfe dieser ausführlicheren Informationen hat die Kursleitung die Möglichkeit, gezielter und individueller auf die Lernenden einzugehen, zu beraten und zu unterstützen sowie den Lernenden inhaltliche Rückmeldungen zu ihren Artefakten zu geben [4].

Bezug zur Selbststeuerung

Im Rahmen der Portfolioarbeit werden die Lernenden darin unterstützt, selbst Lernziele zu formulieren und diese gleichzeitig zu überprüfen. Sie arbeiten an Themen und mit Materialien, die sie selbst auswählen können (siehe unten stehende Tabelle). Das Erstellen eines Portfolios erhöht die Selbstreflexivität und stärkt die Übernahme von Verantwortung und Steuerung für den eigenen Lernprozess. Außerdem wird die Selbstbeurteilungsfähigkeit erhöht. Durch die Eigenaktivität und den Entstehungsprozess einer eigenen Sammlung wird die Motivation der Lernenden erhöht [2,3].

Die Erstellung eines Portfolios ist mit einem relativ hohen Aufwand für die Lernenden verbunden. Hier hilft es, die Portfolio-Arbeit konsequent über mehrere Sitzungen zu verfolgen und den Lernenden hierfür Lernzeiten einzuräumen. Die Arbeit mit dem Portfolio sollte mit konkreten Aufgabenstellungen verbunden werden. Rückmeldungen – der Kursleitung oder von anderen Lernenden – können die Verbindlichkeit der Einträge erhöhen und die Selbstwirksamkeit der Lernenden stärken.

Quellen

  1. Lißner, A. (2017). E-Portfolio als Methode – TUDfolio: E-Porfolios in OPAL. https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/5179375619/CourseNode/87910630357957 [letzter Zugriff: 07.03.2017].
  2. Löser, A. P. (2008). Die reflexive Selbstevaluation als Teil der Lernhandlung in der beruflichen Weiterbildung. Eine literaturanalytische Explikation. Bielefeld: Univ., Fak. für Pädagogik.
  3. Melograno, V.-J. (1994). Portfolio Assessment. Dokumenting Authentic Student Learning. In: Journal of Education. 65 (8).
  4. Zeuner, U. (2016). E-Porfolio. Digitales Lehren & Lernen in der Hochschule: Heft 2: Mehr Feedback für bessere Lehre. Möglichkeiten des E-Assessments. addprint(R)AG, S. 34. http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/21741/Heft02_Digitales_Lehren_&_Lernen_Feedback_E-Assesment.pdf [letzter Zugriff: 07.03.2017].
  5. Fortenbacher, A. & Dux, M. (2011). Mahara und Facebook als Instrumente der Portfolioarbeit und des Self-Assessments. http://tud.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/7635/20_Fortenbacher.pdf [letzter Zugriff: 14.03.2017].

Rahmenbedingungen

Dimen­­sionen Selbst­­ge­­steuert Fremd­­ge­­steuert
Lern­­ziele
Lern­­inhalte
Lern­­zeiten
Lern­­ort
Lern­­erfolgs­­prüfung
Lern­­material
Lern­­partner

Gruppengröße

1-56-1011-16 17-30

Benötigte Zeit

kursbegleitend

Unterstützung der Lernphase

Planung/ ZielsetzungDurchführungKontrolle (je nach Form)

Digitale Werkzeuge zur Umsetzung der Methode

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Urheber: Projekt Weiterbildung selbstorganisiert

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